Das Staunen der Sterblichen
Vom Staunen über Gottes Allmacht, aber auch von der Sprachlosigkeit im Angesicht der Unendlichkeit handelt das Wesobrunner Gebet aus dem 9. Jhd., das Helmut Lachenmann zart und zerbrechlich, manchmal am Rande des Verstummens, in Klänge setzt. Ein Konzert, das auch vom Ende der Sprache singt. Die Druckfahnen der geistlichen Gesänge Max Regers lagen neben dem Totenbett des Komponisten, der Komponist Claude Vivier hatte eigentlich eine Karriere als Geistlicher angestrebt, als er begann, in Tönen mit Gott zu reden. Und Frank Martin hatte, als er seine opulente doppelchörige Messe endlich zur Veröffentlichung freigab, das Werk 40 Jahre lang in der Schublade gehabt: „Das ist eine Sache zwischen Gott und mir!“
Claude Vivier:
Jesus erbarme Dich!
Max Reger:
Acht geistliche Gesänge op. 138
Helmut Lachenmann:
Consolation II
Frank Martin:
Messe für Doppelchor
SWR Vokalensemble
Yuval Weinberg, Leitung
Kategorie 4 ohne Sicht